
18 Feb. Chancen schaffen: Unternehmen diskutieren inklusiven Zugang für Menschen mit Behinderungen
2. Netzwerktreffen Inklusion in Nürnberg
PRESSEMITTEILUNG | Nürnberg, 10. Februar 2024
Am 10. Februar 2025 fand das zweite Netzwerktreffen Inklusion des Inklusionsprojekts LAUT statt. Gastgeber war das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Zu den teilnehmenden Großunternehmen aus der Region Erlangen-Nürnberg, gehörten die Bundesagentur für Arbeit, Danone DACH, DATEV eG, die Friedrich-Alexander-Universität, die Schwan STABILO Gruppe, Siemens AG, Siemens Healthcare AG, Sivantos GmbH / WS Audiology sowie die Stadt Nürnberg. Gemeinsam diskutierten die Teilnehmenden, wie der Zugang von Menschen mit Behinderungen (MmB) zu Großunternehmen verbessert werden kann.
Erfolgreiche Best Practices und Lösungsansätze
Die Veranstaltung startete mit einer Vorstellung des IAB und seiner Forschungsprojekte im Bereich Arbeitsmarkt und Inklusion durch Dr. Ulrich Wenzel (IAB), Leiter des Wissensmanagements und Inklusionsbeauftragter. Besonders im Fokus stand das Projekt „InklusionsGuides“, das von Marta Mistela (Geschäftsbereich Personal, Qualifizierung und Infrastruktur am IAB) und Monika Biermeier (Inklusionsbotschafterin IAB) präsentiert wurde. Biermeier beriet als eine von zwei Studentinnen mit Behinderung / chronischer Krankheit das IAB als Expertinnen in eigener Sache. Durch verschiedene Aktivitäten, wie einen Aktionstag Inklusion, Besuchen in verschiedenen Institutsbereichen oder der Reflektion der Bewerber*innen-Ansprache haben sie die Bedeutung der Begegnung und Einbeziehung von MmB am Institut nachhaltig unterstrichen. Das Fazit: Inklusion kann in Unternehmen maßgeblich vorangetrieben werden, wenn kontinuierlich kommuniziert, sensibilisiert und kompetenzorientiert gearbeitet wird.
Inklusive Stellenausschreibungen und Jobcarving als Erfolgsfaktoren
Im Rahmen der anschließenden Diskussionsrunde ging Birgit Eiber (Leiterin Koordinierungsstelle Inklusion an der Bundesagentur für Arbeit) auf die Erfolgsfaktoren inklusiver Stellenausschreibungen ein. Besonders positiv hervorgehoben wurde eine explizite Ansprache von MmB in den Stellenausschreibungen der Bundesagentur, die auf Inklusionsvereinbarungen, die Schwerbehindertenquote und mögliche Arbeitsplatzanpassungen hinweist sowie den direkten Kontakt zu einer Vertrauensperson im Unternehmen anbietet.
Ein weiterer Schwerpunkt war das Konzept des „Jobcarving“, das von Phyllis Ros (Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit im Projekt LAUT bei der Access gGmbH) vorgestellt wurde. Jobcarving umfasst die gezielte, innerbetriebliche Suche nach geeigneten Tätigkeiten für Menschen mit Behinderungen, die zu einem neuen, passgenauen Stellenprofil zusammengestellt werden. Durch die anhaltende Auslagerung unterstützender Dienstleistungen an externe Unternehmen ist die Anwendung des Konzepts in Großunternehmen problematisch, da der direkte Einfluss sinkt und die Möglichkeit zur Anpassung dieser Arbeitsplätze reduziert wird. Aber auch über unterstützende Tätigkeiten hinaus, gewinnt das Konzept zunehmend auch für Fachpersonal an Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf den Anstieg psychischer Erkrankungen und erfolgreicher Wiedereingliederung.
Herausforderungen bei Personalbudgets und Lösungsansätze
Ein zentrales Thema war die Herausforderung durch die strikte Budgetierung von Personalressourcen, die den schnellen Zugang von MmB zu Arbeitsplätzen erschwert. Lösungsansätze wie finanzielle Anreize, die Einführung von Sonderfonds und die Förderung durch externe Fachdienste wie Access und IFD wurden intensiv diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere der Austausch innerhalb von Unternehmen sowie die Unterstützung durch Onboarding-Patensysteme zur erfolgreichen Inklusion von MmB beitragen können.
Ausblick: Weiteres Netzwerken für Inklusion
Für die Zukunft wurde beschlossen, das Netzwerk regelmäßig weiterzuführen und auch virtuelle Austauschmöglichkeiten zwischen den halbjährlichen Treffen zu schaffen. Netzwerken und Austauschen sind wichtige Elemente, die Mut machen, das Thema Inklusion trotz kleinerer Erfolge weiterhin voranzutreiben. Ob das Netzwerktreffen weiterhin von Access organisiert werden kann, hängt jedoch von der zukünftigen Projektfinanzierung ab.
Das Netzwerktreffen verdeutlichte, wie wichtig es ist, Inklusion als Chance zu begreifen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um den Zugang von Menschen mit Behinderungen in Großunternehmen nachhaltig zu fördern.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: www.laut-inklusion.de
Koordinationsstelle LAUT Unternehmenskontakte (c/o Access gGmbH)
laut@access-ifd.de
09131 / 897444
Pressemitteilung zum Download:
Pressekontakt
LAUT Öffentlichkeitsarbeit Phyllis Ros
c/o Access gGmbH
09131/897444
p.ros@access-ifd.de