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Inklusionsprojekt zieht Bilanz nach erstem Förderjahr

Pressemitteilung |Erlangen, 06. November 2020

Ein Jahr LAUT und noch nicht leise

Im Modellprojekt LAUT soll der Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen verbessert werden. Zwischen Stabilisierung, ersten Vermittlungserfolgen und Herausforderungen der Pandemie wagt der Projektverbund nach dem ersten Förderjahr einen Schulterblick.

Trotz Pandemie hat das Inklusionsprojekt LAUT seine wesentlichen Ziele im ersten Jahr erreichen können und Grundlagenarbeit professionell umgesetzt. In vielen Einzelfällen konnte die Lebenssituation der Teilnehmenden verbessert werden und zahlreiche Arbeitgebende in der Region vom Engagement im Projekt profitieren. „Wir sind auf dem richtigen Weg, nun gilt es, diesen konsequent weiterzugehen und wenn nötig hier und da nach zu justieren,“ so Herbert Jugel-Kosmalla vom projektkoordinierenden Jobcenter der Stadt Erlangen.

LAUT: Wegbereiter in die berufliche Zukunft

LAUT ist eines von bundesweit 61 Projekten, das im Rahmen des ersten Förderaufrufs des Programms „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ einen Zuschlag erhielt. Das Projekt begleitet Leistungsempfänger von Arbeitslosengeld II mit erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen einschließlich Schwerbehinderung auf dem Weg in die berufliche Zukunft. Im Projektverbund aus Jobcentern von Stadt und Landkreis sowie Sozialbetrieben konnten bislang 92 Personen das modulare Angebot im Projekt wahrnehmen. Weitere Interessenten stehen auf der Warteliste. „Trotz Pandemie und dadurch bedingt anhaltend eingeschränkten Vermittlungsmöglichkeiten wurden bereits sieben Personen in Arbeit vermittelt“, ist Heike Fischer, verantwortliche Teamleiterin des Jobcenters Erlangen-Höchstadt erfreut. Zugleich ist sie besorgt, wie sich die Situation mit den erneuten Einschränkungen entwickeln wird.

Etwa ein Drittel der Teilnehmenden hat eine Sinnes- oder Körperbehinderung und mehr als zwei Drittel haben mit den Auswirkungen psychischer Erkrankungen zu tun. Hinzukommt die lange Arbeitslosigkeit, die die Teilnehmenden oftmals an Selbstwert und Selbstwirksamkeit zweifeln lässt. Hier stabilisiert LAUT. Für psychisch belastete Teilnehmer sind die eigene Erwartungshaltung und das soziale Erleben große Hürden auf dem Weg in den Arbeitsmarkt. Regelmäßige Rückmeldungen stärken und geben Halt, um sich angstfrei Neues zuzutrauen, weiß Tobias Limbrunner vom Projektpartner wabe e.V. Erlangen. Gleichzeitig sieht er die Erprobung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt im Rahmen eines betrieblichen Praktikums als wichtigen Baustein, um sich unter realistischen Bedingungen abseits des Schutzraums der Sozialbetriebe auszuprobieren. Eine Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt ist aktuell zusätzlich erschwert und nach einem Jahr endet die Teilnahme in LAUT. „In manchen Fällen zu kurz für eine nachhaltige Perspektivenklärung, allem voran bei zugrundeliegenden psychischen Erkrankungen,“ wie Julia Hasselbeck vom Grünen Bereich der INTEC ArbeitsRaum gGmbH bedauert. Hier gilt es sinnvolle Anschlussstrukturen zu finden und optimal Partnerbetriebe auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, die bereit sind LAUT-Teilnehmenden eine Chance zu geben.

Zuversichtlich auf dem Weg in eine Inklusive Arbeitswelt

Eine erste öffentlichkeitswirksame Veranstaltung für geladene Unternehmer*innen und Personalverantwortliche Ende September war gelungen. Fürsprecher und Eröffnungsredner wie LAUT-Beirat Landrat Alexander Tritthart und Erlangens zweiter Bürgermeister Jörg Volleth konnten im Rahmen der Hygienevorschriften etwa 70 interessierte Gäste begrüßen. Bei einem gemeinsamen Blick auf die „Arbeitswelt von Morgen“ mit Zukunftsforscher Dr. Bernd Flessner, haben die Gäste einen Einblick in die nähere Zukunft des Arbeitsmarktes gewonnen: „Hier unterstützt LAUT in allen Facetten als One-Stop-Agency Ratsuchende auf neuen Wegen,“ ist Fischer zuversichtlich.

LAUT setzt zudem auf einen engagierten, ehrenamtlichen Projektbeirat und hofft, im zweiten Projektjahr noch mehr Gehör bei Unternehmen und andere Multiplikatoren zu finden, um das Projekt und die Ziele von LAUT zu unterstützen. Der Verbund ist entscheidend auf den Mut und das Engagement von Arbeitgebenden angewiesen, denn Inklusion auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt kann nur gelingen, wenn maßgebliche Akteure des Arbeitslebens dazu beitragen. Hier will LAUT Aufklärungsarbeit leisten, Unternehmen beraten und als Kompetenznetzwerk zur Seite stehen. Ein unverbindliches Kennenlernen sowie konkrete Anfragen für Praktikumsgesuche oder offene Stellen sind deshalb jederzeit willkommen.

Koordinationsstelle LAUT Unternehmenskontakte:
c/o Access gGmbh | Jürgen Mauthe | Tel.: 0 9131 897 444 | E-Mail: laut@access-ifd.de

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LAUT Öffentlichkeitsarbeit Phyllis Ros
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