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gefoerdert durch Bundesministerium für Arbeit und Soziales-reha pro

Konstituierende Sitzung des Beirats zum Inklusionsprojekt LAUT

Pressemitteilung |Erlangen, 17. Juli 2020

Gemeinsam für Inklusion in Arbeit

Damit Teilhaben in der Region Gelebte Praxis wird

Ein Beirat aus leitenden Persönlichkeiten aus Unternehmen, Forschung und Verwaltung hat sich am Freitag, 17. Juli 2020 im AccessLoft verpflichtet, mit dem Inklusionsprojekt LAUT Inklusion im Arbeitsleben zu fördern. Zukünftig wollen sie sich für gelebte Inklusion engagieren und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen eine gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen.

LAUT ist ein innovatives Modellprojekt, das Leben, Arbeiten und Teilhaben in einer inklusiven Gesellschaft fördert. Es ist Teil des umfangreichen Förderprogramms rehapro, das an vielen Orten in Deutschland Projekte fördert, die bessere Voraussetzungen für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Behinderungen im Arbeitsleben schaffen sollen. Prävention vor Rehabilitation und Rehabilitation vor Rente ist der Motor des Förderprogramms. In Erlangen und im Landkreis haben sich unter der Regie der Jobcenter Erlangen mit der Projektleitung Tanja Belzner und Erlangen-Höchstadt für fünf Jahre Sozialunternehmen zusammengeschlossen, um diesen Auftrag umzusetzen. Access Inklusion im Arbeitsleben übernimmt dabei die Koordination der Partner im Projekt.

Gerd Worm, Vorstand der GGFA, sieht im Projekt das passende Instrument, um arbeitsuchenden Personen mit erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen nachhaltig die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. LAUT bietet der Zielgruppe ein modulares Angebot, mit einer Vielzahl innovativer Werkzeuge und Methoden. Teilnehmende werden freiwillig und mit individueller Begleitung in die Lage versetzt, selbstbewusst, gut vorbereitet und kompetent die Angebote zu nutzen – von tagesstrukturierenden Maßnahmen mit Fahrdienst über Arbeitserprobung in den kooperierenden Sozialbetrieben bis hin zu sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen in Unternehmen.

Entscheidend für den Erfolg des Projektes wird der Zugang zu Unternehmen sein. Inklusion funktioniert nur, wenn Betriebe und Personalverantwortliche für inklusive Beschäftigung gewonnen werden. LAUT setzt hier neben der Beratung und Unterstützung von Unternehmen durch „Arbeitgeber-Consulting“ auf das Wirken des Projektbeirats. Dessen Mitglieder verfügen über hervorragende Zugänge zu potenziellen Arbeitgebenden sowie Mandate, um notwendige Veränderungen voranzubringen. Denn auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft müsse laut Worm zunächst „die Maske der Scheu vor einem offenen Miteinander fallen,“ damit jeder ganz natürlich dazu gehört. Er appelliert an den Beirat, als Botschafter aufzutreten und deren gesamtes Netzwerk „dafür zu gewinnen, dass sie die Idee einer offenen und inklusiven Gesellschaft teilen.“ Er übersetzt den Auftrag für den Beirat als „LAUT: Lobby-Arbeit Und Trommeln!“

Von geplanten 100 Teilnehmenden pro Projektjahr, begleitet LAUT aktuell 59 Personen und konnte trotz Shutdowns erste Personen in Arbeit vermitteln. 24 Interessenten*innen stehen auf der Warteliste. Alle Altersgruppen und jeder Bildungshintergrund von Förderschule bis Hochschulabschluss sind vertreten. Prof. Dr. Ulrich Walwei, Vizedirektor IAB und Mitglied im Rat der Arbeitswelt des BMAS, kennt die Herausforderungen in den Einschränkungen der Zielgruppe und fragt, wie die Personen für das Projekt gewonnen werden. Erfolgsfaktor ist die Freiwilligkeit: Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit sich zunächst über das Projekt und den Ablauf zu informieren und dann eigenverantwortlich zu entscheiden, ob sie teilnehmen.

Die Beiräte bekunden ihr Engagement für LAUT. Jürgen Pillipp (Pillipp Haustechnik GmbH) sagt zu, Informationen ins Handwerk zu transportieren, um passende Betriebe zu finden. Siegfried Beck (Der Beck GmbH) stellt entsprechende Unterstützung in Aussicht und betont, wie wichtig es ist, ungeachtet der jeweiligen Besonderheiten zu signalisieren: „Du bist ein Teil von uns!“. Sowohl Prof. Walwei als auch die wissenschaftlichen Kollegen der FAU Prof. Markus Beckmann (Lehrstuhl für Corporate Sustainability Management) und Vizepräsident People, Prof. Dr. Friedrich Paulsen, stellen neben methodischer Unterstützung und gemeinsamen Praxisprojekten auch das vorantreiben barrierefreier Lehre sowie aktives Networking und Räumlichkeiten für Veranstaltungen in Aussicht. Thomas Wächtler, Wirtschaftsförderer des Landkreises Erlangen-Höchstadt sagt LAUT für 2021 einen Platz im „Netzwerktreffen für Unternehmer*innen“ des Landkreises zu. Knut Harmsen verweist als Leiter der IHK-Geschäftsstelle Erlangen auf das „Leitbild des ehrbaren Kaufmanns“, das unbestreitbar mit einer gesellschaftlichen Verpflichtung einhergeht. Norbert Ratzke, Leiter des Jobcenters Erlangen-Höchstadt, macht deutlich, dass Arbeit mehr ist als Geldverdienen und für Teilhabe in der Gesellschaft eine zweite Chance am Arbeitsmarkt unabdingbar ist. Silke Kadach ist überzeugt von LAUT und in ihrer internationalen Funktion als Sustainability Managerin bei Danone DACH (Nutricia) gerne bereit „das Projekt aus der Region in die Welt“ zu tragen. Konrad Beugel, Referent für Wirtschaft und Finanzen Stadt Erlangen zeigt sich zuversichtlich, „mit dieser Koalition der kreativen Köpfe die Herzen für Inklusion zu öffnen.“

Mit dem Versprechen, die Zielsetzung des Beirats stets aufs Neue zu hinterfragen, unterzeichnen alle anwesenden Mitglieder die Deklaration des LAUT Projektbeirats und verpflichten sich dazu, „an maßgeblichen Stellen in den Strukturen der Wirtschaft und der Politik den Wandel in der Wahrnehmung zu befördern, damit Teilhabe und Inklusion nicht abstrakt bleiben. Als exzellente Netzwerker öffnen sie Türen in Betriebe für Arbeiterprobung und Beschäftigung und entwickeln strategische Gedanken zur Einbindung von Unternehmen in die praktische Umsetzung von Inklusion.“

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Pressekontakt

LAUT Öffentlichkeitsarbeit Phyllis Ros
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